Veranstaltungsrückblick

2022

"Die Fremmen kemmen"

Tourismusverein Eppan - 150 Jahre Jubiläum

25.08. - 05.11.2022

Historische Fotos im Großformat und interessante Ausstellungsstücke erzählen die besondere Tourismusgeschichte Eppans, ganz nach dem Motto "Bilder sagen mehr als 1000 Worte".

Öffnungszeiten:

Montag - Freitag: 10 - 12 Uhr; 15.30 - 17.30 Uhr

Samstag: 10 - 12.30 Uhr

Eintritt frei
Alle Anti-Covid-Richtlinien werden eingehalten.

Informationen:

Tourismusverein Eppan
Bahnhofstraße 7
St. Michael | Eppan
Tel. +39 0471 662206
info@eppan.com | www.eppan.com

Lois Anvidalfarei

Zeitraum: 13.05. - 26.06.2022

Noli me Tangere, Bronze, 2020Noli me Tangere
Bronze, 2020
Foto: Gerhard Watzek
 

Wissenswertes

Die Skulpturen von Lois Anvidalfarei sind einfach da und besetzen die Räume des Lanserhauses. Die schweren Menschenleiber sind in die Welt geworfen und ihr ausgeliefert, stehend und liegend, mit weit ausgestreckten Gliedmaßen und in Kauerstellung, schwebend, in Fragmente zerstückelt oder abstrahiert, auf das Wesentliche reduziert. Man kann sich ihnen nicht entziehen, ihren massigen Körpern und unmittelbaren physischen Präsenz, ihrer archaischen Formensprache und bildhauerischen Wucht. Unweigerlich stellt sich die Frage, wie künstlerisch fordernd es sein muss, geistig wie physisch, derartige Körpervolumina zu formen, ihnen aber gleichzeitig, bei all ihrer Schwere – so widersprüchlich das scheinen mag – auch eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen. Anvidalfarei spricht von einer regelrechten Sucht, die ihn antreibt, Körper in schwerer Bronze Figur werden zu lassen. Seine Inspiration und Wahrnehmung sind geprägt von der unmittelbaren Lebenserfahrung, die sich auch von seinem  bodenständigen, einfachen Leben speist. Der Künstler blickt mit ungeschöntem Blick, aber auch mit viel Liebe und Empathie auf das Sein und die menschliche Existenz. Mit Titeln wie „Pietà“, „Gekreuzigter“ oder „Hic et Nunc“ sind seine Skulpturen eine Materie gewordene, emotional-existenzielle, ja religiöse Erfahrung. Der Künstler belebt die Bronze, das scheinbar Unförmige folgt keiner klassischen Proportionslehre, sondern nimmt Modell am realen Körper, oft auch am eigenen Leib. Die Arbeit ist für ihn unausweichlich eine Auseinandersetzung mit sich selbst, seinen Gemütszuständen, seiner Seelenverfassung, seinen Emotionen. „Immer geht alles von mir aus, von meinen Gedanken, von meinen Händen“, betont Anvidalfarei. „Die Frage ist, wie tief, wie ernst, wie klar ich mit diesem Arbeiten zu leben imstande bin und ob es mir gelingt, durch diesen Prozess in eine universale Dimension zu kommen, die dann nicht nur mich als Individuum, sondern mehr Menschen, die ganze Menschheit betrifft.“

Es sind meist massige Figuren, Männer wie auch Frauen, die nicht den Schönheitsidealen und Vorstellungen des Zeitgeistes zu entsprechen scheinen und doch um so vieler näher an der Wirklichkeit sind als die Models und Society-Stars, die uns ständig von Hochglanzmagazinen, Internetforen oder Filmen entgegen lächeln. Die Bronzeskulpturen sind nicht abstrakt, nicht konzeptionell, auch nicht völlig innovativ, was das Medium und seine Umsetzung, seine Themen betrifft, und doch sind die Arbeiten in ihrer authentischen Wahrhaftigkeit und intensiven Lebendigkeit zeitgemäß und gegenwärtig. Anvidalfareis Menschen leben in unserer Welt und gleichzeitig in ihrer ganz eigenen, sie interessieren sich nicht für uns Betrachter*innen und doch können wir nicht davon ablassen, sie anzusehen, uns mit ihnen auseinander zu setzen.

Anvidalfarei lebt in Abtei im Gadertal und ist ein Weltbürger. Immer wieder treibt es ihn über die Grenzen des Landes hinaus, er kommt aber auch gerne wieder zurück, in die „Einöde“, wie er sagt, denn hier sei er viel aktiver und kreativer als etwa in einer großen Stadt. Das Land, die Natur waren und sind sein Kraftfeld und schöpferischer Antrieb. Wohl nur hier konnte er eine derartig glaubwürdige skulpturale Sprache erschaffen und bewahren. Eine gesteigerte, machtvolle Körperlichkeit, nie surreal überzeichnet oder formal reduziert, sondern einfach eine wahrhaftige wie authentische Darstellung von uns Menschen. Ein zeitloses Thema.

Zum 60. Geburtstag würdigt das Lanserhaus diesen Ausnahmebildhauer mit einer von ihm gemeinsam mit Stephanie von Gelmini kuratierten Schau, die Werke aus drei Jahrzehnten vereint – von frühen, reduzierten Arbeiten aus den späten 1980er Jahren bis zu ganz neuen Skulpturen direkt aus dem Atelier des Künstlers.

Günther Oberhollenzer

Biografie

Lois Anvidalfarei wurde am 26. Januar 1962 in Abtei, Südtirol geboren. Von 1976 bis 1981 besuchte er die Staatliche Kunstschule in St. Ulrich im Grödnertal. Ab 1983 folgte ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Dort erhielt Anvidalfarei seine entscheidende Prägung als Zeichner und Bildhauer durch die Begegnung mit dem Werk und der Person von Prof. Joannis Avramidis. Nach Abschluss des Studiums kehrte Lois Anvidalfarei 1989 in seine Heimat zurück, wo er als freischaffender Bildhauer arbeitet. Zu seinen Werken zählen neben figuralen Plastiken und Zeichnungen auch eine Reihe gestalterischer Arbeiten in Sakralbauten.

Verschiedenes

Eröffnung

Freitag, 13. Mai 2022, um 19 Uhr

  • Begrüßung: Monika Hofer Larcher, Kulturreferentin
  • Grußworte und Eröffnung: Bart van der Heide, Direktor MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst
  • Der Künstler aus seinen Tagebüchern

Ein Gespräch

Freitag, 10. Juni 2022, um 19 Uhr

Lois Anvidalfarei und der Architekt Peter Zumthor

Die Ausstellung bleibt bis 21 Uhr geöffnet.

Führungen

  • Sonntag, 15. Mai 2022

Im Zuge des Internationalen Museumstages werden kostenfreie Führungen durch die Ausstellung angeboten, der Künstler ist anwesend.
Führungen in deutscher Sprache: 10 - 11 Uhr
Führungen in italienischer Sprache: 11 - 12 Uhr

  • Samstag, 18. Juni 2022

Es werden kostenfreie Führungen durch die Ausstellung angeboten, der Künstler ist anwesend.
Führungen in deutscher Sprache: 10 - 11 Uhr
Führungen in italienischer Sprache: 11 - 12 Uhr

Verlängerte Öffnungszeiten

  • Dienstag, 24. Mai 2022

Anlässlich der Autorenlesung von Kurt Lanthaler bleibt die Ausstellung bis zum Beginn der Lesung um 20 Uhr geöffnet.

Öffnungszeiten

  • Di. – Fr. 15 – 18
  • Sa.So. 10 – 12 & 15 – 18

Eintritt frei

Alle Anti-Covid-Richtlinien werden eingehalten.

2021

Im Netz der Moderne - Kunstpositionen zwischen Alpen und Gardasee

Zeitraum: 14.05. - 27.06.2021

Wissenswertes

Es mutet nahezu als Ironie des Schicksals an, dass ausgerechnet in dem Jahr, in dem die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino die Begriffe Transport – Transit – Mobilität als Themenschwerpunkt für ein gemeinsames Museumsjahr 2021 gewählt hatte, die Mobilität auf ein Minimum reduziert wurde. Eine Pandemie, ausgelöst durch ein neuartiges, sich rasant weltweit verbreitendes Virus, hat bewirkt, dass die KünstlerInnen ihre Zeit momentan mehr im Atelier oder zu Hause verbringen, als auf Reisen zu gehen. Dabei war Mobilität schon immer ein Teil der künstlerischen Praxis. Das Sammeln und Verarbeiten neuer Eindrücke, der Austausch mit anderen KünstlerInnen, mit fremden Kulturen und die kontinuierliche Verlagerung des eigenen Standpunktes und Blickwinkels gehören mit zum selbstverständlichen, wenn auch zumeist im Verborgenen bleibenden Bestandteil künstlerischer Arbeit.

Die Ausstellung  Im Netz der Moderne. Kunstpositionen zwischen Alpen und Gardasee widmete sich dem Aspekt der Mobilität, den Begegnungen und Beziehungen in der Kunst Tirols, Südtirols und des Trentino in der Zeit von etwa 1900 bis 1945. Als Leitfiguren dafür dienten Hans Josef Weber-Tyrol und Artur Nikodem. Beide gehören mit zu den großen Kunstschaffenden Tirols des 20. Jahrhunderts. Sowohl mit ihrem Schaffen als auch mit ihrer Biografie stehen sie exemplarisch für den Austausch und die Schaffung künstlerischer Netzwerke, d. h. für die Herausbildung eines geografisch geprägten geistigen und künstlerischen Raums der Mobilität, innerhalb dem sich ihre Kunst bewegt hat und gewachsen ist.
Vom Schaffen und den Beziehungen beider Künstler ausgehend, lag damit das Hauptaugenmerk sowohl auf den jeweiligen Aufenthaltsorten als auch auf den Vereinigungen, Gruppen und Gruppierungen, die ihnen über die Jahre künstlerische wie geistige Nahrung und Anregung boten. Dabei bildeten auch die Länder Tirol, Südtirol und das Trentino wichtige Bezugspunkte sowohl im Leben als auch im Schaffen dieser bedeutenden Künstler, man denke an Innsbruck, Schwaz, Meran, Bozen, Klausen, Eppan oder Trient, ohne natürlich München zu vergessen.

Das grenzüberschreitende Ausstellungsprojekt wird mit jeweils unterschiedlichen Exponaten im Museum und Galerie Rabalderhaus in Schwaz in Zusammenarbeit mit dem NIMU-Nikodem Archiv Mutters, im Lanserhaus in Eppan an der Weinstraße sowie im MAG Museo Alto Garda in Riva del Garda in Zusammenarbeit mit dem Mart in Rovereto gezeigt.

Im Lanserhaus in Eppan an der Weinstraße lag das Schwergewicht auf der Schaffenszeit, die beide Künstler jeweils in Südtirol verbracht haben, sowie auf der Ausstellung Tiroler Kunst von 1925/26, die durch mehrere Städte Deutschlands tourte und an deren inhaltlicher Ausrichtung beide maßgeblich beteiligt waren. Neben Werken u. a. von Albin Egger-Lienz, Ignaz Stolz, Emanuel Fohn oder Josef Kienlechner werden darüber hinaus solche der Mitglieder des Meraner Künstlerbundes Orazio Gaigher oder Alexander Koester gezeigt, mit denen Nikodem noch während seiner Zeit in Meran ausgestellt hat.

Die KuratorInnen der Ausstellung Günther Dankl, Elio Krivdić, Alessandra Tiddia und Martin Hanni

2020

Schöne Scherben - Die Kunst der Reparatur

Zeitraum: 02.10. - 15.11.2020

2019

Bonell

Zeitraum: 03.10. - 17.11.2019

2018

Robert Scherer 90

Zeitraum: 26.10. - 25.11.2018

Geborgene Schätze - Ein archäologischer Streifzug durch Eppan

Wissenswertes

Die Ausstellung im Gewölbesaal des historischen Lanserhauses bietet einen Überblick über die Eppaner Siedlungsgeschichte von der Steinzeit bis zum Mittelalter. Gezeigt werden Originalfunde, von neolithischen Pfeilspitzen bis zum Armbrustbolzen aus der Ritterzeit. Die Exponate sind Leihgaben des Bozner Stadtmuseums, des Museumsvereins Bozen sowie des Landesamtes für Bodendenkmäler, das interessante Objekte aus der Sammlung der Brüder Max und Walther von Mörl zur Verfügung stellt. Die vom Archäologen Dr. Hanns Oberrauch kuratierte Ausstellung begleitet die Besucherinnen und Besucher auf einer spannenden Zeitreise durch 10.000 Jahre Eppaner Geschichte und verweist auf die zahlreichen archäologischen Fundstellen in der Umgebung.

Plakat zur Ausstellung

Dauerausstellung seit 2018

2017

Burgen, Ruinen & Ansitze - Eppans Kulturlandschaft im Bild

Anton Lindner, Hocheppan, 1837, Aquarell Privatbesitz

Plakat zur Ausstellung

Zeitraum: 29.09. - 12.11.2017

2015

Artist-in-Residence-Ausstellung "Eau & Gaz"

Zeitraum: 23.05. - 13.06.2015

Wissenswertes

„Eau & Gaz a tous les étages“ war eine häufig anzutreffende Beschilderung an französischen Hausfassaden, die Ende des 19. Jahrhunderts auf fließendes Wasser und Gas im Gebäude hinwies. Die Schilder zeugten von modernem Komfort und einem neuem Lebensstandard. Als Ready-Made des Künstlers Marcel Duchamp fanden sie Einzug in die Kunstwelt.

Die Ausstellung im Lanserhaus, organisiert von Sarah und Kathrin Oberrauch, war vom 23. Mai bis zum 13. Juni 2015 geöffnet.
Teilnehmende Künstler: Cornelia Herfurter, John MacLean, Asaf Elkalei, Shahar Binyamini, Saori Kuno und Björn Kämmerer.

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