Archäologische Funde

Wilfried Trettl

Liebe Eppanerinnen und Eppaner,

in der letzten Woche machte ein außerordentlicher archäologischer Fund in Eppan Schlagzeilen über unsere Landesgrenzen hinaus. Am Lamprechtshügel in der Nähe der Eislöcher wurde eine frühchristliche Kirche, eine dazugehörige Zisterne und etwa 20 Gräber entdeckt. Die Ausgrabungen wurden vom Amt für Archäologie unter der Leitung von Amtsdirektorin Catrin Marzoli beantragt. Die Kirche stammt aus dem 5. oder 6. Jahrhundert und ist recht gut erhalten. Bei den Gräbern handelt es sich um Erwachsenen- aber auch Kindergräber. In den nächsten Wochen und Monaten werden die Überreste genauer untersucht und geben sicherlich Aufschluss über unsere Geschichte. Man vermutet, dass die frühchristliche Kirche zu Castrum Appianum gehörte, der Siedlung, die aus Aufzeichnungen des 8. Jahrhunderts überliefert wird und beim Einfall der Franken um 590 zerstört wurde.

Immer wieder gibt es in Eppan archäologische Funde, so auch die Villa Romana in St. Pauls, die aus der Römerzeit, etwa aus dem 4. Jahrhundert, stammt. Dort wurden 27 Räume nachgewiesen und zahlreiche Mosaike gefunden, vermutlich handelte es sich um eine Prunkvilla eines Großgrundbesitzers. Sie ist im Besitz des Landes, erst im letzten Herbst gab es einen musealen Planungswettbewerb für die Villa Romana. Aktuell wird an der Bauleitplanänderung gearbeitet, damit in nicht allzu ferner Zukunft diese Anlage zugänglich gemacht werden kann. Beide Funde zeugen davon, dass unsere Gegend bereits früh ein beliebtes Siedlungsgebiet war. Die Lage und das Klima waren sicher begünstigende Faktoren dafür. Wir können stolz darauf sein, dass wir auf eine so lange Tradition zurückblicken können.

Aufgrund der Par Conditio, die Anfang September in Kraft tritt, ist dies die letzte Kolumne vor den anstehenden Landtagswahlen. Ich wünsche allen Eppanerinnen und Eppanern inzwischen einen guten Schulbeginn sowie eine gute Ernte!

Euer Bürgermeister
Wilfried Trettl

25.08.2023

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